Wie schaut unsere Zukunft aus? | Crowdfunding Aufruf

Vor 2 Jahren hat die Stadt Singen unseren damaligen Vermieter*innen das Gebäude der Teestube in der Hauptstraße 12 abgekauft. Kurz darauf erhielten wir die Kündigung für unser bestehendes Mietverhältnis in der Hauptstraße 12. Überraschend kam das nicht, da bereits seit Jahren darüber gesprochen wurde, dass die Stadt das gesamte Scheffelareal, in dem unser aktueller Standort liegt, abreißen und grundsanieren will. Trotzdem kam das Ganze für uns nun doch plötzlich und überrumpelnd, auch da wir gerade ohnehin in einem großen strukturellen, vereinsinternen Wandelsprozess waren. Somit mussten wir direkt in Stadtverhandlungen performen und abliefern, obwohl wir gerade erst an einem Punkt waren, an dem interne Strukturen (wieder)aufgebaut und neue Vorstände Aufgaben übernommen hatten.
Das hat natürlich ganz schön an unseren Kapazitäten gezerrt, denn zum Einen wird die Teestube selbstverwaltet und außer von unserer Sozialarbeiterin nur von der ehrenamtlichen Arbeit unserer Mitglieder getragen. Zum Anderen natürlich auch, da die Teestube in der Hauptstraße an so viele Emotionen gebunden ist.
Entsprechend waren die vergangenen Jahre eine harte Zeit für uns, doch nachdem wir regelmäßige Austauschtreffen und Verhandlungen mit mehreren Vertreter*innen der Stadtverwaltung hatten, eine Demo organisiert haben und mehr Zeitungsinterviews als in den letzten 10 Jahren zusammen gegeben haben, haben wir nun schließlich einen Neubau von den Gemeinderät*innen der Stadt genehmigt bekommen.
Wir freuen uns natürlich, dass sich die harte Arbeit unserer Ehrenamtlichen gelohnt hat und wir wissen zu schätzen, dass die Stadt uns ein neues Gebäude mietfrei stellt, ja sogar baut. Vor allem da der Trend, in solchen Gentrifizierungsprozessen doch eher in die andere Richtung geht, und Projekten, die weichen müssen, keine Alternativen geboten werden.
Jedoch gibt es auch trotz des genehmigten Neubaus noch viele offene Fragen, die uns Sorgen bereiten.
Eine große Angst kommt auf bezüglich unseres Umzuges: Der Neubau soll bis voraussichtlich Mitte 2023 fertiggestellt werden, jedoch werden wir vermutlich bereits Anfang 2023 unser Haus in der Hauptstraße verlassen müssen.
Wir wissen noch nicht, wohin wir unser Angebot solange verlagern, unsere Sachen einlagern und unsere bürokratische Arbeit erledigen sollen. Außerdem wird sich am neuen Standort unser bisheriges Angebot leider aufgrund von weniger Raumkapazität stark verringern. Der Neubau sieht, abgesehen von einer großzügigen Überdachung draußen (um darunter wieder eine Skaterampe zu errichten), lediglich einen Veranstaltungsraum mit Theke und offener Küche, ein Büro, einen Awareness Raum (SafeSpace) und Toiletten mit Duschen vor.
Entsprechend ist noch unklar, wie und wo wir es schaffen werden, wieder wichtige Soziale Projekte wie den Umsonstladen und eine offene Werkstatt unterzubringen. Zudem wird das Wohnprojekt in der Teestube dauerhaft wegfallen.
Somit werden unsere Möglichkeiten für die Fortführung der bisherigen Sozialarbeit erheblich eingeschränkt.
Jetzt stellen sich uns die folgenden Fragen: Wohin geht es so lange mit uns? Wo können wir unsere Sachen zwischenlagern? Und wie geht es dann an dem neuen Standort weiter?
Nun haben wir uns darüber schon längere Zeit Gedanken gemacht und sind zu dem Schluss gekommen, dass es auch in Anbetracht der Überbrückungszeit, in der wir Zwischenlager finden müssen, sinnvoll wäre, für den fehlenden Raum eine mobile Lösung zu finden.
Deswegen versuchen wir gerade Geld zu sparen, um uns Bauwägen zu finanzieren und so den fehlenden Platz während der Überbrückungszeit, aber auch nach dem Umzug zu kompensieren.
Wir brauchen die Wägen als allgemeines Zwischenlager, aber auch auf längere Sicht als Räume für die Weiterführung des Umsonstladens und der Werkstätten.
Da wir allerdings ein kleiner, gemeinnütziger Verein sind, der ehrenamtlich von den Mitgliedern und interessierten Menschen betrieben wird, sind wir auf finanzielle Unterstützung angewiesen, um diese Pläne auch umzusetzen. Darum möchten wir hiermit ein Crowdfunding starten und Euch bitten, uns bei unserem Vorhaben zu unterstützen, damit die Teestube den Umzug gut überstehen kann und unsere sozialen Projekte, wenn auch in anderer Form, weiter bestehen können. Das Geld, das wir auf diese Weise sammeln können, wird dann direkt in den Kauf und falls nötig den Ausbau der Bauwägen/Container investiert!
 
https://www.betterplace.org/de/projects/114951-teestube-auf-raedern
 

Alltags-Programm

Regelmäßig bei uns im Haus:
(english version below)
Monatlich:
—> Jeden 1. Donnerstag ab 16.oo:
Flinta*Café
—> Jeden 2. Mittwoch um 18.oo:
Offenes Plenum
—> Jeden letzten Mittwoch ab 15.oo:
Pizza-Putz-Tag
Wöchentlich:
—> Dienstag-Donnerstag 12.oo-18.oo: Offener (Jugend-)Treff, zudem die festen Arbeitszeiten der Sozialpädagogischen Fachkraft vor Ort
—> Immer Freitags ab ca. 19.oo:
Selbstorganisierte (meist Punkrock-)Kneipe
—> Jeden Samstag 14.oo-16.oo:
Umsonst-Laden
(Infos: Als Gegenentwurf zum kapitalistischen Wegwerfwahn! Tue Gutes für dich & dein Umfeld, gib’ Dingen ein neues Zuhause oder überlasse sie wem anders wenn du sie nicht mehr brauchst.
Und da bei uns immerwieder Taschen voller Kleidung einfach vor die Tür gestellt werden: Sachspenden bitte nur nach Absprache über u-laden.teestube@gmx.de / 07731-67727 oder während der U-Laden-Öffnungszeiten abgeben!)
// english version:
Regularly at the Teestube Singen:
Monthly:
—> every 1st Thursday from 4pm:
Flinta*Café
—> every 2nd Wednesday at 6pm:
open plenum (also for non-members)
—> every last Wednesday from 3pm:
House-cleaning-pizza-party
Every week:
—> Tuesday-Thursday 12pm to 6pm:
open (youth)club, also the working hours of our social worker
—> Every Friday from about 7pm:
D.I.Y. (mostly punkrock-)Bar
—> Each Saturday from 2pm to 4pm:
Free-Shop aka Umsonst-Laden
(about our free-shop at the Teestube:
We try to make a different way of consumption possible, one which is not the capitalistic kind of we see everywhere around us. In the free-shop, you can take what you need or give, whatever you don’t need anymore. The idea is to make clothes or other goods live longer and give them a second home when they’re no longer fitting your taste.
This way, we can do good for ourselves, each other and the environment!
And again, since people do often place huge bags with clothes just in front of our house: please give clothes only during the opening times of our free-shop or make an appointment for that via u-laden.teestube@gmx.de 07731-67727)

Flyer FLINTA*Café 2o22

Was bei uns gerade los ist

 
Vorneweg:
Partytechnisch leider erstmal nichts, Verhandlungs- und Gestaltungstechnisch dafür um so mehr!
 
Aufgrund der nun erneut sehr present um sich greifenden Pandemielage, bleibt die Teestube bis auf weiteres, für den öffentlichen Kneipenbetrieb und Konzertveranstaltungen geschlossen.
Zum einen ist es uns nicht möglich die gestellten Anforderungen einzuhalten, zum anderen sehen wir es gerade nicht als vertretbar an, als Gastgeber*innen die potentielle Weiterverbreitung des Virus in Kauf zu nehmen. 
Wir hoffen, dass sich die Lage bald wieder bessert und solidarisieren uns mit all jenen, die ihr bestes hierfür tun.
 
Nun ja, der Gentrifizierungs-Prozess in dem wir gerade stecken bleibt wärend einer Corona-Welle leider nicht einfach stehen. So befinden wir uns gerade immernoch aktiv in den Verhandlungen mit einigen Vertreter*innen der Stadtverwaltung Singen und haben mittlerweile ein Raumkonzept für einen Neubau in der Bahnhofsstraße erstellt. Inwiefern dieses Konzept dann auch umgesetzt werden wird und ob auf unsere immernoch bestehenden Wünsche und Forderungen eingegangen werden wird, liegt nun vorrangig an den Gemeinderät*innen der Stadt. 
 
Unsere, bei der Demonstration am 23.10.21 veröffentlichte, Petition für eine Absichtserklärung des Bürgermeisters für ein (in Betracht der Hauptstraße 12) gleichwertiges, zukünftiges Teestubengelände und eine schriftliche Definition der Duldungen ab dem 31.03.22 (der Tag an dem unser Mietvertrag ausläuft) wurden zwar bereits an den OB ausgehändigt, jedoch erfolgte darauf so gut wie keine Reaktion. 
Wir hoffen weiterhin auf eine Reaktion.
 
Wir werden euch weiter über den Umzugs-Prozess auf dem Laufenden halten.
 
Bleibt gesund, bis bald!
 
 
 

Selbstverwaltetes Jugendzentrum in Singen (Hohentwiel)